Feuerwehr Grünau im Almtal

Architektenfindung 2009 02 | Baubeginn 2010 08 | Fertigstellung 2011 06

Nachdem das alte Feuerwehrrüsthaus den heutigen Anforderungen an ein effizientes Feuerwehrwesen nicht mehr entsprach, entschloss sich die Gemeinde Grünau zeitgemäße Räume für die Freiwillige Feuerwehr zu schaffen.

Das neue Feuerwehrgebäude zeigt sich als ein klar strukturierter Baukörper, dessen funktionelle Logik sich unmittelbar erschließt. Der als „Campanile“ freigestellte Schlauchturm stellt eine weithin sichtbare Dominante direkt an der Almseestrasse dar, signalisiert Einsatzbereitschaft und bildet eine Landmark an der Nahtstelle zwischen dörflicher Setzung und Naturidylle.

Dem Entwurf gingen intensive Gespräche mit den Einsatzkräften und ein Studium der funktionellen Verknüpfungen voraus: Die Raumsequenzen des zweigeschossigen Gebäudes folgen dem Ablauf des Rüsthausalltages. Alle Nutzungsbereiche des Gebäudes funktionieren unabhängig voneinander, werden jedoch über einen zentralen Eingang verbunden. Im Erdgeschoß sind alle Funktionsräume für die freiwillige Feuerwehr untergebracht. Darüber befinden sich Schulungs-, Jugend- und Büroräume, welche durch eine entsprechende innere Zonierung auch extern genutzt werden können.

Vom stirnseitig platzierten Kommandoraum lassen sich Alarmzugang, Fahrzeughalle und Vorplatz bestens überblicken. Um eine optimale Vorplatzsituation zu schaffen, orientiert sich der kompakte Baukörper an den Straßenraum der Liegenschaft. Innere Größenverhältnisse von Fahrzeughalle und Diensträumen werden durch die asymmetrische  Satteldachform nach außen abgebildet. Die notwendigen Volumina wurden auf das nötigste reduziert, ohne räumliche Enge entstehen zu lassen.

Der Eindruck einer kompakten Einheit beruht nicht allein auf der präzisen Kubatur des Volumens. Ebenso entscheidend sind Material und Gestaltung der Fassade. Das metallisch-feuerwehrrote Fassadenkleid erfüllt – über eine positive Konnotation der Architektur hinaus – den Zweck eines langlebigen, der Witterung angepassten, Bauelementes. Der zurückhaltend formulierte Baukörper erhält auch durch diese Auffälligkeit seine prägende Sonderstellung im heterogenen Umfeld des Almtals.