Umbau eines Wohnhauses beim Gehöft
Planungsbeginn 2023 06 | Fertigstellung 2025 02
Das Gehöft liegt nördlich an den Ausläufern des Pollhamerwaldes mitten in der Landschaft.
Zuletzt waren die Gebäude für den Tabakanbau und der Trocknung genutzt. Beginn der 70iger Jahre wurde das Ersatzwohnhaus errichtet, welches die Ausgangslage für den Hausumbau war.
Der ursprüngliche alte L-Hoftrakt war bereits stark verfallen und konnte punktuell statisch gesichert werden. Zukünftiges Ziel ist, diesen Trakt als Nebengebäude möglichst gut zu adaptieren. Das Erhalten und Bewahren und das behutsame Weiter- und Umbauen waren und sind die Prämissen.
Das alte Wohnhaus war durch die tragenden Aussenwände und der Mittelwand gut zu entkernen.
Aussen wurden bestehende Anbauteile, sogenannte bauphysikalische Kühlrippen, abgetrennt und rückgebaut.
Mit möglichst wenigen Eingriffen konnte hier die Bestandsstruktur für die neuen Anforderungen adaptiert werden.
Durch die exponierte Lage war es eine Notwendigkeit die Zugangssituation und die Aufenthaltsbereiche im Freien zu schützen. So wurden Holzanbauteile für den Zugang nordostseitig und als Veranda vor den Wohnbereich südwestseitig angefügt. Das ursprüngliche Haus bleibt dabei klar und lesbar und fügt sich durch die Materialwahl gut in das alte Gebäudeensemble ein.
Das Erdgeschoß befindet sich 1m über dem Terrain. Ursprünglich war der Eingang am Treppenzwischenpodest situiert und sehr beengt. Die neue Eingangssituation führt nun gut geschützt über eine Aussentreppe in den Vorraum. Daran direkt angebunden befindet sich die freistehende Garderobe mit rückseitiger Küche.
Der große Esswohnraum mit angefügter Veranda wird durch den brünierten Stahlofen gegliedert. Für die temporären Aufenthalte der älteren Generation wurde eine kleine Einliegerwohneinheit mit Schlaf-, Schrankbereich und Bad in diesem Geschoß integriert.
Im Obergeschoß befinden sich die Privaträume mit Gäste-, Schlaf-, Arbeitsbereich und Bad.
Der Raum öffnet sich bis ins Dach und wurde mit Tannentäfer verkleidet. Die Wände aus Bestandsziegel wurden mit Lehm pur verputzt.
Die Bodenflächen sind mit gefärbten Beton flügelgeglättet und gewachst. Die alten Terrazzo Stufen konnten bewahrt werden und sind eine Reminiszenz an die frühere Zeit.